Ein kleiner Rückblick auf 2022

Das Jahr 2022 neigt sich dem Ende und wir schauen zurück. Auch dieses Jahr war wieder gespickt von Highlights, die es wert sind noch einmal gewürdigt zu werden. Aber dazu gleich mehr, denn auch das ganz normale Tagesgeschäft soll hier seinen Platz finden.

Bereits im Januar wurde die erste Lehrtafel des NABU Ober-Erlenbach am Schmalen Weg aufgestellt, um auf den Artenreichtum und den Mehrwert der Streuobstwiese hinzuweisen. Danach ging es Schlag auf Schlag in großen Schritten voran: Es folgte im Februar die alljährliche Nistkastenreinigung und natürlich, wie mittlerweile üblich, auch der „Frühjahrsputz“. Hier waren alle Erlenbacher eingeladen, die Gemarkung von lästigem Müll zu befreien. Ziel war es, den Ort nicht nur schöner zu machen, sondern auch dafür zu sensibilisieren, wie wichtig es ist, Müll zu recyclen, bzw. am besten sogar erst gar nicht entstehen zu lassen.

Bei der Amphibienwanderung  im März haben den NABU in diesem Jahr noch mehr Menschen unterstützt als in den Vorjahren. So konnten in über 72 Kontrollgängen 20 Helfer 74 Kröten und 43 Molche vor dem Verkehr im Industriegebiet schützen und den Amphibien so einen sicheren Weg zum Laichteich ermöglichen.

Im Frühling folgte ein Kräuterspaziergang sowie für unseren Nachwuchs auch eine Aktion, bei der Blumensamen spezieller Futterpflanzen für Schmetterlinge, Raupen, Bienen, aber auch Nachtfalter in kleinen Pflanzkugeln verarbeitet wurden. Die Idee dahinter war es, Kenntnisse über die Flora der Region zu vermitteln und zeitgleich den Ort und die Wiesen wieder bunter werden zu lassen. Denn nur wenn es den Insekten gut geht, haben auch größere Tiere oder Vögel eine Überlebenschance.

Im Mai war es dann so weit. Gleich zwei Highlights standen dicht gedrängt im Terminkalender. Neben anderen ortsansässigen Vereinen war der NABU Ober-Erlenbach beim Willkommensfest am Hühnerstein vertreten und hat hier ein umfangreiches Programm aufgefahren: Wildkräutersalz konnte hergestellt werden, Insekten-Analysen mit der Lupe wurden vorgenommen und Vogelstimmen geraten. Und das alles verbunden mit der Verkostung des einheimischen Streuobstwiesen-Apfelsaftes und anderer Getränke. Nur wenige Tage später folgte dann die Einweihungsfeier des Lehr- und Pflanzgartens. Fast drei Jahre hatte das Projekt den Verein beschäftigt, bis es nun so weit war.

Außerdem fand im Frühsommer auch erstmals seit 2019 wieder eine Apfelweinmeisterschaft statt. Ein weiterer besonderer Moment im Jahr 2022 war die Mitgliederversammlung. Der Verein freut sich, dass der Vorstand nun mit 3 Frauen und 6 Männern von Mitte 30 bis Mitte 70 sehr vielfältig aufgestellt ist.

Natürlich war auch in diesem Jahr die Streuobstwiesenpflege von großer Bedeutung. Ob Baumschnitt, die Mat oder aber auch Neupflanzungen und der Rückbau von Schutz-Zäunen…. All das sind keine Selbstläufer sondern erfordern den unermüdlichen Einsatz einiger Mitglieder.

Mit dem September startete dann auch die jährliche Keltersaison. Durch eine stetige Optimierung der Abläufe und Dank der unfassbar großen Unterstützung von Mitgliedern und Helfern war dieses Jahr ein ganz besonderes Kelterjahr. Allein 100 Kunden haben, abgesehen von vielen Mitgliedern, dieses Jahr unsere Hilfe bei der Verwertung ihres Streuobstes in Anspruch genommen. Um ein paar weitere Zahlen zu nennen: rund 20.000 Liter Süßer wurde gepresst und 9.000 Liter hiervon wurden pasteurisiert. Das ist eine Leistung, die es bisher nicht gegeben hat.  Darüber hinaus wurde in diesem Jahr auch erstmals ein Sonntagnachmittag für unsere Nachwuchs-Helfer veranstaltet. Über ein Dutzend Kinder, unterstützt von Mamas und Papas, haben an einer Führung durch die Kelter teilgenommen und gemeinsam auch selbst Saft gepresst. Die einen haben Quitten geputzt, die anderen Äpfel sortiert, wieder andere das Obst gewaschen und und und…

Natürlich konnten sich alle abwechseln und am Ende nach einem ereignisreichen Nachmittag auch Süßen und Saft mit nach Hause nehmen.

Auch wenn dies nur eine grobe Zusammenfassung der Jahresereignisse darstellt  und bei weitem nicht alle Aktivitäten des NABU Ober-Erlenbach hier Berücksichtigung fanden, weckt dies hoffentlich Neugier und Vorfreude auf mehr in 2023. Den Veranstaltungskalender wird der Verein Ende Dezember auf seiner Website zur Verfügung stellen. Zwei Dinge jedoch schon vorab:

Für die Jugend, aber auch für die Erwachsenen soll das Programm noch einmal erweitert werden und der Bau einer Trockenmauer in der Münzenberger Straße zur Ansiedlung von Eidechsen soll als wesentliches Projekt vorangetrieben und abgeschlossen werden.