Ein Rückblick zur Keltersaison

Der Supermarkt ist voll von Meisenknödeln und Co., doch was hier in kleine Plastiknetze und zum Teil sogar in mehrere Umverpackungen eingehüllt ist, kann man kinderleicht ganz ohne unnötigen Verpackungsmüll selber herstellen und das macht sogar Spaß!

 

Doch der Reihe nach. Alle Jahre wieder stellen sich viele MitbürgerInnen sobald es kälter wird folgende Fragen: „Soll ich Vögel füttern?“, „Worauf muss ich achten?“ und „Was fressen Vögel überhaupt?“. Wir bringen etwas Licht ins Dunkel:

Lange Zeit gab es die Befürchtung, dass ein zu langes Beifüttern der heimischen Wintervögel auch dazu führen könnte, den natürlichen Rhythmus der Zugvögel zu stören. Auch gab es die Sorge, dass Wintervögel im Frühjahr ihre Jungvögel durch ein Überangebot an Körnern nicht mehr mit eiweißreicheren Insekten füttern und es dadurch zu Missbildungen oder einem gehäuften Sterben von Jungtieren kommen könnte. Dies hat sich jedoch bisher nicht bestätigt. Einer Vogelfütterung, insbesondere in den Wintermonaten, steht also nichts entgegen, solange man sie ordnungsgemäß durchführt.

 

„Ordnungsgemäß“ bedeutet dabei insbesondere unter hygienisch guten Bedingungen. Hier ist darauf zu achten, dass das Vogelfutter nicht in Berührung mit Vogelkot kommt. Zudem sollte bei Trockenfutter darauf geachtet werden, dass keinesfalls Staunässe entsteht, damit das Futter auch trocken bleibt. Die mitunter bei Meisenknödeln verwendeten Plastiknetze können leider unter Umständen im Vogelnestbau Verwendung finden und stellen damit eine hohe Gefahr für Jungvögel dar. Diese können sich hierin verfangen. Nach Möglichkeit sollte man also auf derartige Materialen und Konstrukte verzichten und zur Befestigung einfach ein Seil aus Naturfasern verwenden.

 

 

 

Bereits bei einer Veranstaltung am 5. Dezember hatte der NABU Ober-Erlenbach Kinder und Jugendliche eingeladen, genau dies bei der gemeinsamen Herstellung von Vogelfutter zu erproben. An der frischen Luft trafen sich 14 Kinder und Jugendliche, teils in Begleitung ihrer Eltern, um aus einem großen Tannenzapfen ein regelrechtes Futterparadies zu basteln. „Qualitativ hochwertiges Vogelfutter lässt sich wirklich gut selbst herstellen“, berichtet Patrick Metz, selbst Mitglied im Verein und erklärte den Teilnehmern worauf es genau ankommt. „Eigentlich braucht es nur Nüsse und Körner sowie Fett im gleichen Verhältnis. Und da Vögel durchs Füttern ihre Fähigkeit, sich selbst zu ernähren nicht verlieren, kann man auch gar nicht viel falsch machen. Man sollte nur wieder aufhören Futter anzubieten, wenn es wieder wärmer wird“, so Metz weiter.

 

Die Kinder knackten selbst eine Anzahl Haselnüsse und mischten diese mit Haferflocken, Kürbiskernen, Hanfsamen, Hirse und weiteren Saaten und Körnen. Gebunden wurde das Ganze dann mit einer Mischung aus Kokosfett und Rindertalg. „Eine richtig schöne Matsche!“, fasste es eine junge Teilnehmerin begeistert zusammen. Hier bieten wir eine Schritt-für-Schritt Anleitung zu Herstellung von Vogelfutter an. Für derartige Aktionen beziehen wir unsere Nuss- und Körnervorräte übrigens vor allem aus einem Unverpackt-Laden, um zusätzlichen Müll zu vermeiden. Der außerdem benötigte Rindertalg ist beim regionalen Metzger erhältlich.