Rundgang durch die Feldgemarkung Ober-Erlenbach

 

Zu einem Rundgang über die Ober-Erlenbacher Feldgemarkung am 29. Juni 2018, 17:00 Uhr hatte der Fachbereich Stadtplanung Bad Homburg, die NABU-Gruppe Ober-Erlenbach mit dem Vorsitzenden Frank Falkenstein sowie der Ober-Erlenbacher Landwirt Georg Kopp eingeladen. Treffpunkt war die Maschinenhalle von Landwirt Kopp am Ortsausgang von Ober-Erlenbach Richtung Karben.

Pünktlich um 17:00 Uhr starteten wir, 35 interessierte Bürger und Bürgerinnen, zu unserem Rundgang, der uns zunächst über Feldwege vorbei an Kornfeldern zu einem Versuchsfeld von Georg Kopp führte. Das Feld ist in Parzellen unterteilt, die im Frühjahr mit Weizen und „Grannenweizen“ eingesät wurden und mit unterschiedlichen Stickstoffkonzentrationen gedüngt wurden.

Deutlich konnte man erkennen, dass wenig oder gar nicht gedüngte Parzellen weniger Ertrag hatten als gut gedüngte Parzellen. Desgleichen sind nicht mit Fungiziden (Antipilzmittel) behandelte Parzellen durch Pilzbefall deutlich „vertrockneter“ als behandelte Parzellen und damit ebenfalls ertragsärmer. Herr Kopp erläuterte die Details des Feldversuches der vom Frankfurter Landwirtschaftlichen Verein unterstützt wird.

Weiter ging es dann entlang der Felder zu einem Blühstreifen mit Karden (Distelart), wildem Majoran und anderen heimischen Wildblumen. Blühstreifen sind wichtige Nahrungsquellen- und Überwinterungsplätze für unsere heimischen Insekten. Auch unsere heimischen Vögel wie der Distelfink profitieren von Blühstreifen, die für sie eine wichtige Nahrungsquelle durch Samen und Insekten darstellen. Um einen möglichst hohen ökologischen Effekt zu erzielen, werden für die Blühstreifen Samen von Pflanzen verwendet, die auch in der Region heimisch sind, erläutert Herr Hamann (Umwelt- und Landschaftspflege) von der Stadtplanung Bad Homburg. 

 

Unser Rundgang führte uns nun weiter zu einem Feldgehölz, das von der NABU Ortsgruppe Ober-Erlenbach vor einigen Jahren angelegt wurde. Herr Falkenstein erläutert: Die Fläche für das Feldgehölz wurde der NABU-Gruppe von dem damaligen Pächter der Staatsdomäne Oberhof zur Verfügung gestellt. Es grenzt ein ökologisch bestelltes Feld mit Bohnen von den ansonsten vorherrschenden konventionell angebauten Kornfeldern ab. In dem Gehölz wachsen Sanddorn, Holunder und andere Sträucher, deren Früchte den heimischen Vögeln als Nahrungsquelle dienen. Büsche und Sträucher werden von den Vögeln gerne als Nistplätze angenommen und bieten auch anderen Tierarten Unterschlupf bei Wind und Wetter. Nicht zuletzt spendet die Bepflanzung Schatten an heißen Sonnentagen.

Auf unserem Rückweg zu Herrn Kopps Halle kamen wir noch an einem „Komposthügel“ vorbei. Auf den ersten Blick eine tolle dunkle Komposterde, doch nach näherem Hinsehen stellte sich heraus, dass der Kompost mit Plastikfetzen durchsetzt ist. Er stammt aus einer großstädtischen Biokompostieranlage…. Hier stellt sich die Frage und es wurde von uns Teilnehmern lebhaft und kontrovers diskutiert, ob man diesen Kompost überhaupt auf die Felder ausbringen darf. Durch die Verwitterung des Plastiks entsteht sekundäres Mikroplastik. Dessen chemisches Verhalten hinsichtlich der Verwitterung und die möglichen Folgen für die Umwelt ist nicht bekannt und wird zur Zeit in einem EU-Projekt, „Weather-Mic“ untersucht. Quelle: Artikel zur Mikroplastik-Forschung Zudem kann dieses sekundäre Mikroplastik in unsere heimischen Gewässer und ins Meer gelangen, wo es von Meeres Bewohnern aufgenommen wird und somit in unsere Nahrungskette gelangt….

Zurück in der Kopp‘schen Maschinenhalle warteten kalte Getränke und Brezeln auf uns und zudem erhielten die Teilnehmer dieser kleinen Exkursion jeweils von der Stadt Bad Homburg und der NABU Ortsgruppe als „Handout“ ein Samentütchen mit Bienen- und Insektenfreundlicher Wildblumenmischung zur Aussaat im heimischen Garten.

Auch Sie können unseren heimischen Insekten und Schmetterlingen helfen, indem Sie in Ihrem Garten einen Blühstreifen mit Wildblumen aus der Region anpflanzen und wenn Sie keinen eigenen Garten haben, freuen sich Schmetterlinge, Bienen und Co auch über einen (oder mehrere) Balkonkästen oder Kübel, die Sie mit Wildblumensamen eingesät haben. Übrigens, insbesondere Kinder haben oft viel Freude an der Pflege solcher Blumenkästen und Kübel und können hierdurch und durch Beobachtung der Insekten eine Menge lernen. 

zurück