Ostereier färben 2023

Der NABU Ober-Erlenbach ist stets darauf bedacht sein Angebot für die Gesellschaft zu erweitern. Oft natürlich mit einem direkten Einfluss auf die Umwelt, manchmal aber eben auch einfach um mit den Menschen ins Gespräch zu kommen und den einen oder anderen Punkt in Sachen Konsum und Umweltschutz zu thematisieren. So auch am 2. April beim Färben von Ostereiern mit Naturfarben.

 

Es war ein Pilotprojekt, noch nicht perfekt, aber wird so, bzw. ähnlich, im nächsten Jahr sicher wiederholt. Ein paar Optimierungen sind direkt aufgefallen, aber man kann halt auch nicht immer mit dem Optimum starten.

Im Fokus stand das Herstellen der Farben selbst, das heißt insbesondere Gemüse und Gewürze mussten herhalten. Zwiebelschale, geriebene Karotte, zerkleinerte rote Beete und Blaukraut, aber auch Kaffee-Pulver, Kurkuma und Spinat mussten dran glauben und wurden von den teilnehmenden Kindern verarbeitet und vorbereitet. Danach ging es ans Eier kochen und färben. Die Farben haben zum Teil alle überrascht, auch von der Intensität. Leider hat die Zeit in der Farbe oft nicht gereicht, um ein intensives Leuchten der Farbe hinzubekommen, und das obwohl hier schon mit Taschenspieler-Tricks wie Essig im Wasser gearbeitet wurde. Zufrieden konnten die Mädchen und Jungen dennoch sein, denn insbesondere im direkten Vergleich der Eier nebeneinander hat man schöne natürliche Farben erkannt. Und spätestens mit der Veredelung der Eier durch ein in Essig getränktes Ohrenstäbchen oder eine Nadel entstanden hier fantastische Unikate die der Osterhase wahrscheinlich lieber eingesammelt als verteilt hätte.

 

Der Verein wollte damit auf zwei ökologische Aspekte hinweisen: Die industriellen Farben zum Ostereier färben, in der Regel die sogenannten „Azorfarbstoffe“ sind natürlich alle als Lebensmittelfarbe zugelassen und werden auch in anderen Speisen verwendet, dennoch ist natürlich fraglich, wie solche Farben in wenigen Minuten einen Effekt hinbekommen, den Naturfarben nur mit viel Zeit schaffen. Scheinbar sind diese Farben nicht umsonst an einigen Stellen umstritten.

Ist uns trotz aller Kennzeichnungspflichten klar, was wir da nach dem Färben in den Abfluss schütten? Für alle die wissen wollen, was mit den Farben danach passiert und wo sie landen, bietet der Verein übrigens am 13. Mai eine Veranstaltung an.

 

Ein anderer Aspekt sind die Eier selbst. Sie müssen gekennzeichnet sein und man erkennt an der führenden Ziffer sehr gut, ob es sich um Eier aus der Käfighaltung oder der Ökologischen Haltung handelt. Bei der Ökologischen Haltung (die bestmögliche) bspw. dürfen „nur“ sechs Hennen pro Quadratmeter gehalten werden, hinzu kommen Flächen zum Auslauf, sowie die Einschränkung, dass nicht mehr als 3.000 Tiere in einem Stall gehalten werden dürfen. Außerdem bekommen die Hennen Biofutter. Anders geht es den Hennen die Eier aus Bodenhaltung „liefern“. Das ist die häufigste Form in Deutschland. Hier leben bis zu 6.000 Hennen in einem geschlossenen Stall. Auf einem Quadratmeter dürfen neun Hühner gehalten werden. Gibt es mehrere Ebenen im Stall, also zum Beispiel Sitzstangen, darf man auf einem Quadratmeter sogar 18 Hühner halten. Umherlaufen, ein Staubbad nehmen und mit den Flügeln schlagen können diese Tiere also kaum. Sicher gehören bunte Eier an Ostern dazu, aber ein Blick auf das Ei hilft. Noch besser ist es, wenn man bei einem regionalen Landwirt die Haltung der Hennen sieht und weiß welche Zustände hier herrschen. Dann kann man auch an Ostern mal ohne ganz schlechtes Gewissen, das eine oder andere Ei verzehren.