Brut- und Setzzeit

In der Natur Rücksicht auf andere Tiere zu nehmen gilt immer. Ganz besonders aber gilt dies in der Brut- und Setzzeit. Vom 1. April bis 15. Juli sollten Jungtiere auf Feld und Flur besonders geschützt und nicht gestört werden. 

Die Brut- und Setzzeit beschreibt den Zeitraum, in dem die Tiere brüten bzw. ihre Jungen zur Welt bringen.

Der Begriff der Brutzeit nimmt dabei Bezug auf das "Brüten", also den Vorgang, bei dem Vögel ihre Eier 

bis zu dem Moment warmhalten, in dem die Jungvögel schlüpfen. Der Begriff der Setzzeit hingegen, kommt aus dem Kreis der Jäger und bezeichnet die Zeit in der das Haarwild Junge bekommt.


Haarwild

Bild von Tino Becker auf Pixabay
Bild von Tino Becker auf Pixabay

Sie beginnt mit den wärmeren Temperaturen. Die heimische Natur verwandelt sich in eine große Kinderstube: Hase, Reh oder Wildschwein; viele Wildtiere bringen in den Frühjahrsmonaten ihren Nachwuchs zur Welt und brauchen viel Ruhe. Damit die Jungtiere problemlos aufwachsen können, ist Rücksichtnahme ein hohes Gebot.

Wenn erholungssuchende Bürger, frischluftgetriebene Kinder und Jugendliche sowie Hundehalter sich an zwei einfache Regeln halten, sind gar keine Gesetze oder Leinenpflichten nötig:

  1. Wege nicht verlassen: Wildtiere halten sich besonders gern im Dickicht der Wälder oder im hohen Gras auf. Für uns Menschen ist es daher wichtig, diese Ruhezonen zu respektieren und daher zu meiden.
  2. Wildtiernachwuchs nicht anfassen: Scheinbar verwaiste Rehkitze oder Junghasen sind meistens gar nicht so hilflos, wie es scheint. Der Nachwuchs wird in den ersten Lebenswochen von den Müttern oft viele Stunden allein gelassen und nur zum Säugen aufgesucht – Dies ist tatsächlich der beste Schutz vor Fressfeinden.  Erst durch Menschengeruch werden Jungtiere wirklich zu Waisen.

Vögel

Die Nistplätze von Vögeln unterscheiden sich von Art zu Art. Die meisten Singvögel bevorzugen dichte Hecken oder niedriges Geäst, wo sie vor Fressfeinden wie Katzen gut geschützt sind. Es gibt aber auch Bodenbrüter, die für ihr Gelege gar kein Nest errichten, sondern ihre Eier meist einfach in einer Kuhle in der Erde ablegen.

Greifvögel wiederum errichten ihre Nester in den höchsten Bäumen.

Wie auch beim Haarwild ist es wichtig, den Vogelarten ausreichend Ruhe zu ermöglichen. Daher ist es unbedingt  notwendig, die gleichen Regeln zu berücksichtigen wie beim Haarwild. Auch hier kommt es vor, dass Jungtiere und Mütter nicht zusammen sind. Die Küken bodenbrütender Vögel sind oft „Nestflüchter“ und laufen selbstständig umher, werden aber dennoch weiter von den Eltern versorgt.