Ein trauriger Erfolg - Der Frühjahrsputz in Ober-Erlenbach
Es war Wahlsonntag, der 14. März, in Bad Homburg, das Wetter war durchwachsen und es schien sehr fraglich, ob die Aktion unter diesen Umständen Anhänger finden würde. Aber schnell war klar, dass sowohl der Treffpunkt vor dem Wahllokal Erlenbachhalle, als auch der Sonntag der Wahl tatsächlich die perfekte Ausgangslage für den Frühjahrsputz in der Ober-Erlenbacher Gemarkung darstellten!
Der NABU Ober-Erlenbach hatte rund zwei Wochen zuvor zu dieser Aktion eingeladen. Etwa einhundert Menschen aus rund dreißig Haushalten sind der Einladung gefolgt und haben sich, ausgestattet mit
Greifzangen, Handschuhen und Müllbeuteln, als Helfer auf den Weg gemacht. Das Material hatte der Betriebshof Bad Homburg freundlicherweise zur Verfügung gestellt. Auch transportierten die
Mitarbeiter desselben den gesammelten Müll am nächsten Morgen ab und kümmerten sich um eine sachgerechte Entsorgung. Die Planung und Koordination der Sammlung lag in den Händen des NABU selbst,
einige Mitglieder sowie die vielen anderen Freiwilligen waren aktiv: Einige Familien wurden in Richtung des Lohwaldes gelotst, anderen der Wingert und wieder anderen einige örtliche
Spielplätze oder das Ufer des Bachlaufes ans Herz gelegt. So konnte vom Lohwald- bis zum Tannenwäldchen, sowie vom Feld am Schmalen Weg bis hin zum Oberhof an vielen Stellen parallel aufgeräumt
werden. Als kleines Dankeschön erhielt jeder Trupp eine Flasche selbst gekelterten Saftes mit nach Hause. Dabei waren die unterschiedlichsten Geschmacksrichtungen vertreten: vom Klassiker
Apfelsaft über Kombinationen wie Apfel-Kirschsaft oder Birnen-Holundersaft. Natürlich alles aus der eigenen Kelter und den Feldern in Ober-Erlenbach. Die Helfer, die keinen Saft wollten,
erhielten als Alternative eine Tafel Schokolade…. selbstverständlich ohne Plastikverpackung!
Man kann insgesamt von einer wirklich gelungenen Aktion sprechen, wenngleich ein recht trauriger Erfolg zu verzeichnen war: Rund 35 Müllbeutel waren von den Helfern gefüllt worden. Auch kamen mitten in der Natur Mülleimer, Regenrohre oder Glasscheiben zum Vorschein. Die Aktion hat einmal mehr gezeigt, dass die richtige Entsorgung von Müll ein Thema ist, bei dem es ganz offensichtlich noch viel Aufklärungsarbeit geben muss.
Sogar ein Fahrrad, das mitten im Wald entsorgt wurde, kam zum Vorschein. Defekt, aber doch zu kostbar, um es zu verschrotten. Hier hat sich dankenswerterweise auch umgehend ein Freiwilliger gefunden, der mit ein paar Handgriffen und etwas Ersatzmaterial die Fahrtauglichkeit wiederherstellen wird. Auch dies war ein sehr schönes Erlebnis und ein Beispiel dafür, wie Gemeinschaft funktionieren kann.
Die Aktion hat ebenso gezeigt, an welchen Orten das Aufstellen zusätzlicher Mülleimer ausgesprochen sinnvoll erscheint. „Wir werden hierzu Kontakt mit der Stadt aufnehmen und hoffen, etwas bewirken zu können“, so Simon Heß, erster Vorsitzender des NABU Ober-Erlenbach. „Aus unserer Sicht aber noch wichtiger ist die Sensibilisierung in der Gesellschaft. Seinen eigenen Müll so zu entsorgen, dass er sich recyclen lässt, sollte das Mindeste sein, und Mitmenschen dahingehend zu motivieren und zur fachgerechten Entsorgung anzuhalten ist wirklich erstrebenswert“, so Heß weiter.
Die Teilnehmer des Frühjahrsputzes sowie viele Passanten, die sich auf dem Weg zur Wahl befanden und den NABU Stand passierten, waren von dem Einsatz der Helfer und der Aktion selbst begeistert. Mehr noch: Sie wünschten sich eine Wiederholung bei wärmeren Temperaturen, damit auch der Bach selbst noch gereinigt werden könne. Da die Aktion so gut angenommen wurde und der Bedarf tatsächlich leider immer noch groß ist, wird der NABU sich darum bemühen, in den folgenden Monaten eine weitere Sammelaktion zu starten.
Wir werden das wiederholen
In der aktuellen Jahreszeit macht eine Wiederholung der Aktion wenig Sinn, da eine Vielzahl von Tieren gerade in den Bäumen, Sträuchern und Hecken nisten. Wir planen eine Wiederholung der Aktion aber in den Herbstferien und würden uns wieder über viele Helfer freuen.